PŁYTY A-Z  :                                                    
│  B  │ C │ D │ E │ F │ G │ H │  J  K │ L│ M│ N │ O P │ Q │ R │  T  │  U  │   │ W  Y Z

2019/06/26

Gwilym Simcock: Near and Now





Walijski pianista i kompozytor Gwilym Simcock, dostrzeżony został w muzycznym świecie już dobrych kilka lat temu jako instrumentalista doskonale potrafiący łączyć w swej grze elementy jazzu z muzyką klasyczną. Artysta ma na koncie kilka doskonale przyjętych albumów wydanych pod własnym nazwiskiem, oraz wspólne płyty m.in. z Timem Garlandem, Billem Brufordem i Samem Trockattem. Od roku 2008 współpracuje z rosyjskim wirtuozem kontrabasu Yurim Goloubevem współtworząc z nim formację SGS Group, oraz nagrywając z nim wspólne płyty: ''Metafore Semplici'' (2009) i doskonały koncertowy album ''Reverie at Schloss Elmau'' (2014). Najnowsze dzieło muzyka to album "Near and Now" nagrany solo we własnym berlińskim domu, a dedykowany wielkim mistrzom taki jak: Billy Childs, Brad Mehldau i Russell Ferrante.
Album ukazał się 26 kwietnia 2019.
Robert Ratajczak

____________________________________________


Gwilym Simcock: Near and Now
CD 2019, ACT 9883-2

program:

Beautiful Is Our Moment:
1. Part I 
2. Part II
3. Part III 

4. Before The Elegant Hour
5. You're My You
6. Inveraray Air

Many Worlds Away:
7. Part I
8. Part II
9. Part III

Gwilym Simcock - fortepian
____________________________________________

materiały prasowe:



Zuhause alleine am Klavier

Den endgültigen Durchbruch in der öffentlichen Wahrnehmung schaffte er ganz alleine am Klavier: Gwilym Simcock. Sein 2011 erschienenes Solo-Album „Good Days At Schloss Elmau“ wurde ein unerwarteter Erfolg und für den Mercury Prize nominiert, die Auszeichnung für das beste britische Album des Jahres quer durch alle Genres. „Ein seltenes Geschenk“ nennt es der britische Daily Telegraph, wenn der einst als Wunderkind gefeierte, heute 38 jährige, Waliser unbegleitet musiziert. So erneut geschehen bei seinem zweiten Soloalbum „Near and Now“.
„Ich versuche immer, dass meine Musik eine Geschichte erzählt, entwerfe eine größere Erzählarchitektur, innerhalb dieser sich dann viel aus dem Moment heraus entwickeln kann“, beschreibt Simcock seinen künstlerischen Ansatz. Und so hat er sich nicht nur wegen seiner herausragenden Technik eine Ausnahmestellung in der Jazzszene erspielt, sondern vor allem wegen seines feinen Gespürs für musikalische Dramaturgie, bei der er trotz extensiver Improvisation große kompositorische Bögen zu schlagen versteht. Eine herausragende Eigenart, die ihm zuletzt den Weg ebnete, für fast drei Jahre an der Seite des großen Pat Metheny durch die Welt zu touren. Eine Zeit, die die Basis für „Near and Now“ war:
„In den letzten sechs, sieben Monaten dieser langen Zeit, so oft fern von Zuhause, nutzte ich jede freie Minute, um neue Musik zu schreiben. Viele Skizzen entstanden, einige dehnten sich aus, und da ich ein Fan von längeren Formen bin, wählte ich fünf davon für ,Near and Now‘ aus“. Zugleich entwickelten die Stücke beim großen Eklektiker Simcock („es gibt eine Myriade von Zutaten, die dann zu einem eigenen musikalischen Gericht zusammenkommen“) jeweils so typische Charakteristika, dass er sie fünf bewunderten Kollegen widmete, die – neben den von ihm immer wieder explizit erwähnten Keith Jarrett, Chick Corea und John Taylor – zu den starken der zahllosen Einflüssen gehören, welche Simcocks musikalisches Leben begleiten.



So ist die dreiteilige kleine Suite „Beautiful Is Our Moment“, die das Album eröffnet, dem hierzulande erstaunlich wenig bekannten Billy Childs gewidmet, der als Jazz- wie als klassischer Komponist und Pianist immerhin zehnmal für den Grammy nominiert war und ihn dreimal gewann. Zwischen einer klassischen Anmutung vor allem in Anschlag, Ton oder Motiverweiterung und jazziger Harmonieprogression wie Rhythmik pendelt denn auch dieser dynamische Fluss der Gedanken. Ebenso zu hören in der Hommage „Before The Elegant Hour“ an Brad Mehldau, mit dem Simcock gerne wegen seiner neoromantischen und eklektizistischen Ader verglichen wird, obwohl ihre Methoden sehr unterschiedlich sind.
Nach einer lyrischen Miniatur für seinen Landsmann Les Chisnall folgt das wieder weit ausholende „Inveraray Air“, hat Simcock dabei doch an den amerikanischen Fusion-Keyboarder und Yellowjackets-Chef Russell Ferrante gedacht. Und noch einmal eine stilistische Volte schlägt Simcock auf „Near and Now“ mit dem abschließenden, wieder dreiteiligen Zyklus „Many Worlds Apart“: Minimalistisch und mit avantgardistischen Klangfarben beginnt seine Verbeugung vor Egberto Gismonti, dem multiinstrumentalen Schöpfer einer ganz neuen, ebenfalls aus dem Vollen der Musikgeschichte schöpfenden brasilianischen Musik. Aus einem elegischen Mittelteil entwickelt sich hier ein wuchtiges Finale, das Simcocks Meisterschaft unterstreicht, komplexe, immer überraschende Klanggemälde zu entwerfen, die doch stets melodiegetragen und zugänglich sind.



Dass dieser Kosmos pianistischer Kraft einem hier so intim und wie für einen ganz persönlich gespielt vorkommt, ist kein Zufall: „Viele Alben sind zu Hause komponiert und dann im Studio aufgenommen. Ich entschied mich, es andersherum zu machen“, erklärt Simcock. Auf dem wunderbaren Flügel in seiner Berliner Wohnung entstanden die Stücke, „speziell für dieses Setting auskomponiert und arrangiert“, wie er sagt, und mit Keith Jarretts legendärem, ebenfalls zu Hause aufgenommenen „The Melody At Night, With You“ als Inspiration. Der Titel „Near and Now“ ist dann auch nicht zu viel versprochen: Gwilym Simcock schafft ganz gegenwärtige Musik, die einem wirklich nahe kommt.