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2019/06/28

Stax





Z dopiskiem: "young german jazz" wydany został album "Stax" firmowany przez perkusistę i kompozytora Maxa Stadtfelda, absolwenta Akademii Muzycznej i Teatralnej w Lipsku. Prowadzona przez niego od kilkunastu miesięcy grupa, w której składzie znaleźli się jedni z najbardziej obiecujących młodych muzyków osiadłych w Kolonii, to zespół świetnie zgranych instrumentalistów, których łączy wspólna pasja i znakomite porozumienie. Na albumie "Stax" jazzowa tradycja łączy się ze świeżością i młodzieńczym entuzjazmem. Instrumentarium zespołu to saksofon tenorowy (Matthew Halpin), gitara (Bertram Burkert), kontrabas (Reza Askari) i perkusja (lider Max Stadfeld). Kompozytorem ośmiu z dziesięciu utworów wypełniających krążek jest Stadtfeld, a pozostałe to utwory Cole Portera ("Begin The Beguine") i George'a Burnsa ("Kinken").
Album ukazał się 26 kwietnia 2019.
Robert Ratajczak

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Max Stadtfeld: Stax
CD 2019, ACT 9679-2

program:
  1. Liggeringen
  2. Kluduhulo
  3. McDain
  4. Maeve
  5. Wohlton
  6. Nemo
  7. Begin The Beguine
  8. Klinken
  9. The Jungle Book Overture
10. Fifteen Shades Of Grey

personel:
Max Stadtfeld - perkusja
Matthew Halpin - saksofon
Bertram Burkert - gitara
Reza Askari - kontrabas
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materiały wydawcy:

Young German Jazz at its best

Die Schule ist das eine – Lehrer, Begegnungen, Mitstreiter, ein ehrwürdiger Ort, wo im besten Fall die Lust wächst auf das Danach. Die Leipziger Hochschule für Musik und Theater ist so ein bester Fall. Hier hat Max Stadtfeld studiert, u. a. bei den Professoren Heinrich Köbberling und Michael Wollny. Der gefeierte Pianist berief den 25-jährigen Schlagzeuger am Beginn des Jahres 2019 in sein BAU.HAUS.KLANG-Quintett mit Emile Parisien, Leafcutter John und Wolfgang Heisig. Zu erleben war dann mehr als nur die Fortführung eines Lehrer-Schüler-Verhältnisses. Begonnen hatte alles in Leipzig, wo es eine Vielzahl von Clubs und Locations gibt, wo so einer wie Max Stadtfeld sich freispielen konnte und Teil einer Community wurde.


Junger Jazz muss das Gelernte nutzen, muss rausgehen, muss eigene Geschichten finden, weil der Jazz vom Ich seiner Protagonisten lebt, weil er erst dann plausibel wird und sich Türen öffnen zur Welt. Dann beginnt das andere. „Musik komprimiert Eindrücke“ sagt Max Stadtfeld, und wenn er redet, spürt man seine Gier nach Leben. Erst recht, wenn er spielt. „Mich fasziniert Rhythmus“, ergänzt er. Er stellt ihn in den Dienst seiner Band, in die er seine Energie einspeist, damit die Solisten abheben können. Dazu nimmt er sich den Platz, den er braucht. Es geht darum, den Moment aufzuladen, indem man das Richtige tut. Das bedeutet, manchmal auch zurücktreten zu können und sich auf Details, Nuancen und Ziselierungen zu beschränken. Dabei darf man nicht übermäßig mit sich selbst beschäftigt sein, weil sonst der Überblick verloren geht. Der Spaß beginnt, wenn man die überdisziplinierte Vorsicht hinter sich lassen kann. Am besten als gesamter Bandkosmos.
Stax ein verwirbeltes Kürzel des Namens Max Stadtfeld, ist für solche Aufbrüche eine ideale Band. Auf der Achse Leipzig–Köln hat das Quartett sich gefunden, weil es sich finden musste. Das war klar vom Beginn an vor ein, zwei Jahren. Man traf sich, probte, spielte, gab ein paar Konzerte – und es stimmte, vor allem auch das Zwischenmenschliche. Das kann man hören. Von Gitarrist Bertram Burkert war Max Stadtfeld vom Start weg fasziniert. Der war so ein früh Vollendeter, und weil er dann noch diese kleinen Kanten und Reibeflächen dazugeben konnte, ist er nun einer der wirklichen Entdeckungen inmitten der aktuellen Gitarrenrenaissance. Burkert hat seinen John Scofield inhaliert, um dann doch etwas anderes auszuatmen in langen Girlanden.



Wie die sich mit denen des in Köln lebenden Iren Matthew Halpin verschränken, ist schlicht eine Ohrenweide. Halpin hat in Berklee studiert. Er ist ein talentierter Rhapsode auf dem Tenorsaxofon. Sein Sound ist vielfältig, immer anders und neu, weil er die Musik fühlt und dazu kein Brecheisen ansetzen muss. Der Old-School-Jazz mit seinem Höher-Schneller-Weiter ist nicht sein Ding. Als wirklicher Story-Teller kann er Hintergründiges emotional ausleuchten und mit Reife aufladen, was seine Diskurse mit dem Gitarristen zu immer neuen, sensiblen Parforceritten werden lässt. Weil bei Stax traditionelle Rollenverteilungen nicht aufgebrochen sind, ist Reza Askari der ideale Kontrabassist. Bei Dieter Manderscheid und Sebastian Gramss hat er in Köln studiert, mit Lee Konitz war er auf Tour, seine Discografie ist mindestens beachtlich. Er modelliert ein tragfähiges tiefes Fundament, von dem man abheben kann.
Die Kompositionen – acht von Max Stadtfeld und zwei unverhoffte Standards – sind danach. Sie posen nicht mit Intellektualität, bewegen sich im rhythmusorientierten Mainstream und weisen doch darüber hinaus mit Frische und gleichermaßen erstaunlicher Reife. Alles beginnt mit dem hymnischen „Liggeringen“, einer Hommage an Max Stadtfelds Heimatort im Landkreis Konstanz. Hier beginnt die Reise, während der Räume erschlossen und immer wieder neu mit improvisatorischer Vitalität ausgefüllt werden. Mal war der Anlass ein Dank an einen Freund („McDain“), mal kann ein Fantasiewort der Auslöser einer Idylle sein („Kluduhulo“), mal ist da einfach nur der Spaß, „Fifteen Shades of Grey“ in fünfzehn Takte zu packen, sich an Cole Porter („Begin The Beguine“) oder das Dschungelbuch zu erinnern. Wichtig sind Elastizität und Ehrlichkeit der konzeptionellen Vorgaben, damit die Band spontan bleiben und jedes Mal Neues herausholen kann. Laufen und laufen lassen. Stax musiziert im Moment – und das auf einem erstaunlichen Level. Diese Musiker formulieren gemeinsame Geschichten jenseits der oberflächlichen Clicks und Zappings ihrer Generation, indem sie aufeinander hören und reagieren. Immer wieder anders, je nachdem. Das ist viel und rechtfertigt jeden Vertrauensvorschuss. Raus aus der Schule und raus aus den Schulen. Young German Jazz at its best.